Einheimischenmodell 30.6.2016

Fraktion im Stadtrat Alzenau
Jeanette Kaltenhauser
Dr. Rolf Ringert

Alzenau, 30. Juni 2016
Antrag:
Die Stadt Alzenau soll eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema „Einheimischenmodell“ anbieten.
Begründung:
1. Neue Vorgehensweise ist unbekannt und kann daher Ängste in der Bevölkerung heraufbeschwören
Der Stadtrat hat beschlossen, dass künftige Baulanderschliessungen nach dem sog. „Einheimischenmodell“ erfolgen sollen. Dies ist eine grundlegende Änderung der bisherigen Vorgehensweise, die von vielen Bürgern nicht verstanden wird. Durch Unverständnis und Fehlinformation kann es zu Ängsten und Ablehnungen in der Bevölkerung kommen. Nur durch ausführliche Unterrichtung der Bürger kann verhindert werden, dass sich falsche Eindrücke in der Bevölkerung verfestigen.
2. Mitwirkung der Bürger zur Verwirklichung der Stadtentwicklung unerlässlich
Vor Beginn einer Baulandumlegung müssen die Grundstückseigentümer in einem ersten Schritt ihre Grundstücke an die Stadt verkaufen. Daher ist die Stadt auf die Mitwirkung der Bürger angewiesen. Ziel der Stadtentwicklung muss es sein, möglichst viele Grundstückseigentümer von ihrem Vorgehen zu überzeugen, um möglichst große Gebiete als Wohnbauflächen anbieten zu können. Nur ein voll informierter Bürger ist auch bereit, neue Wege mit zu gehen und sein Grundstück nutzbringend für die städtische Entwicklung einzubringen zum Wohle aller.
-bitte wenden

3. Schaffung eines positiven Images für das „Einheimischenmodell“
Die Vorteile des „Einheimischenmodells“ wie die Schaffung von erschwinglichem Bauland für jungen Alzenauer an ihrem Heimatort, die Verhinderung der Entstehung von Baulücken oder die Möglichkeit des Rückerwerbs des eigenen Grundstücks für die ehemaligen Besitzer müssen breit gestreut werden in der Bevölkerung. Eine Informationsveranstaltung kann maßgeblich dazu beitragen, dass die Bürger sich mit diesem Modell auseinandersetzen können und ein positives Image für dieses Modell in der Bevölkerung erreicht wird.
4. Informierte Bürger als Gesprächspartner „auf Augenhöhe“
Durch eine öffentliche Informationsveranstaltung können auch die Bürger erreicht werden, für deren Grundstücke nicht zwingend in der nächsten Zeit eine Wohnbebauung vorgesehen ist. Im Fall von deren Einbeziehung ein paar Jahre später ist aber der Grundgedanke hinter dem „Einheimischen¬modell“ dann schon bekannt und hatte schon ein paar Jahre Zeit in die Gedankenwelt der Bürger einzufließen. Sobald die Stadtverwaltung (ein paar Jahre später) an diese Bürger wegen eines Grundstücksverkaufs an die Stadt herantritt, stimmen diese Bürger wegen der vorausgegangenen Information leichter einer Einbringung ihrer Grundstücke in die Ausweisung als Wohnbebauung zu, weil sie sich als informierte Partner wahrgenommen fühlen, mit denen auf Augenhöhe verhandelt wird.
5. Kleiner Aufwand – großer Nutzen
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Nutzen einer erweiterten Bereitschaft der Einbringung von Grundstücken in neu auszuweisende Wohnbaugebiete deutlich den geringen Aufwand überwiegt, den die Organisation einer Informationsveranstaltung durch die Stadtverwaltung nach sich ziehen würde. Langfristig gesehen kann durch einen breiten Informationsfluss aus dem Rathaus heraus das gute Miteinander in unserer Stadt nur verstärkt und damit die positive Entwicklung unserer Stadt gemeinsam weiterverfolgt werden.
Jeanette Kaltenhauser
Fraktionsvorsitzende


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